Snowpark-Bau mit 3D-Maschinensteuerung für die FIS Freestyle Ski- und Snowboard-Weltmeisterschaften

Autorin: Olga Papandreou

Im Spitzensport zählt Präzision – von den Millimetern, die Gold von Silber trennen, bis hin zu den sorgfältig gestalteten Umgebungen, in denen Athletinnen und Athleten ihre Leistungen zeigen. Von den Olympischen Spielen bis hin zu Weltmeisterschaften im Wintersport kommen hochpräzise Mess- und Positionierungstechnologien wie Totalstationen und GNSS zum Einsatz, um Distanzen bei Disziplinen wie Weitsprung, Speerwurf oder Kugelstoßen mit millimetergenauer Zuverlässigkeit zu messen. Was früher ausschließlich in der Vermessung und im Bauwesen Anwendung fand, trägt heute dazu bei, Fairness, Sicherheit und Leistung im Wettkampfsport sicherzustellen. In St. Moritz, Schweiz, erleben wir, wie die Lösungen von Leica Geosystems eingesetzt werden, um die Umgebungen zu formen, in denen Athleten antreten. 

 

Im Mittelpunkt steht die FIS Snowboard-, Freestyle- und Freeski-Weltmeisterschaft, ein globales Event, das 1986 ins Leben gerufen wurde und sich seither zu einem Wettbewerb mit zahlreichen Disziplinen in den Bereichen Freestyle-Ski, Snowboard und Freeski entwickelt hat. Die alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung dauert rund zwei Wochen; die Ausgabe 2025 findet vom 17. bis 30. März in den Schweizer Alpen statt. In diesem Jahr traten über 1.500 Spitzensportler aus 40 Ländern in 17 Disziplinen gegeneinander an – damit zählt das Event zu den prestigeträchtigsten und logistisch anspruchsvollsten Wettbewerben im Wintersport. 

Eine globale Bühne für Innovation 

Zur Vorbereitung der FIS-Weltmeisterschaften in St. Moritz setzt ein Team von Spezialisten auf modernste Technologie, um die Snowparks zu gestalten, in denen die weltbesten Athleten an den legendären Austragungsorten Corvatsch, Corviglia und der Olympiaschanze antreten werden. Im Zentrum dieser Arbeit steht die 3D-Maschinensteuerungslösung Leica iCON alpine für das Schneemanagement von Leica Geosystems. Diese 3D-Schneetiefenmess- und Schneemanagementlösung führt die Pistenfahrzeuge mit höchster Genauigkeit, sodass die gebauten Features exakt dem vorgesehenen 3D-Design entsprechen. Zudem ermöglicht sie den Fahrern, diese Ergebnisse konsistent und präzise zu reproduzieren – selbst unter schwierigen Bedingungen. 

Vom Konzept zur Konstruktion: Der Weg zur Perfektion 

 
Kobi Würsch, der mehr als die Hälfte seines Lebens auf den Pisten verbracht hat, ist leidenschaftlicher Wintersportler. Als Pistenfahrzeugfahrer und Freestyle-Snowboarder spielt er eine entscheidende Rolle im Snowpark-Bauprozess – er weiß genau, was es braucht, um den perfekten Sprung zu gestalten. Seit zwei Jahren nutzt er das Leica iCON alpine-System auf seinem Prinoth Bison X, um Gelände für Veranstaltungen und öffentliche Skipisten zu formen. Durch seine doppelte Perspektive – als Fahrer und Designer – erzielt er optimale Ergebnisse, da er nicht nur die Maschinen bedient, sondern auch die Sprunglayouts selbst entwirft. 

Die Vorbereitung beginnt mit Peter Prantl und Johannes Gögele von Prinoth Snowpark Services, die detaillierte digitale 3D-Modelle der gesamten Sprunglinie (Kurs) entwickeln – zunächst ohne die Absprungbereiche. Nach mehreren Überarbeitungen und Feedback-Runden werden die Modelle verfeinert, um das ideale Design zu erreichen. Anschließend werden sie in das Leica iCON alpine-System im Pistenfahrzeug geladen, wodurch Kobi das Design exakt umsetzen und die Parks wie geplant aufbauen kann. 

Die Modelle sind auf dem Leica MCP80-Display in der Kabine jederzeit sichtbar. Sie zeigen, wo und wie viel Schnee vorhanden ist und wo Material abgetragen oder hinzugefügt werden muss. So wird gewährleistet, dass die groben Arbeiten präzise ausgeführt und die Hauptlandehügel korrekt definiert werden. Anschließend bringt Kobi seine Erfahrung beim Entwurf der Absprünge ein – jener Bereiche, auf denen die Athleten ihre Tricks präsentieren. Während der Fahrt erfasst das System kontinuierlich Schneetiefendaten, die in die Cloud hochgeladen werden. Das ermöglicht kurzfristige Anpassungen und unterstützt die Planung für die nächste Saison.

 

Effizienz, Leistung, Sicherheit und Nachhaltigkeit 

 
Laut Kobi zählt zu den größten Vorteilen der Leica iCON alpine-Lösung die Möglichkeit, mit Echtzeit-Schneetiefendaten zu arbeiten. „Damit können wir den Schnee genau dorthin bewegen, wo er gebraucht wird“, erklärt er. „Das macht den Prozess effizienter, reduziert den Treibstoffverbrauch und unterstützt insgesamt nachhaltigere Arbeitsabläufe.“ Zudem sei das System besonders hilfreich bei Nachtschichten oder schlechter Sicht, da es stets eine klare Referenz für die Position und Ausrichtung der Maschine bietet. Das erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern ermöglicht auch weniger erfahrenen Fahrern präzise Ergebnisse. 

Vor der Einführung dieser Technologie war der Bau von Snowparks deutlich zeitaufwändiger und erforderte viele wiederholte Anpassungen, Messungen und Kontrollen – meist durch mehrere Personen. Die Einführung von GNSS-Technologie verbesserte die Genauigkeit, indem eine Antenne auf einer Messstange eingesetzt und Vermessungssoftware genutzt wurde, um Soll-Ist-Vergleiche durchzuführen. Die markierten Bereiche zeigten dem Fahrer, wo Schnee entfernt oder hinzugefügt werden musste. Mit dem Leica iCON alpine-System arbeitet das Team nun direkt an der Maschine mit zentimetergenauer Präzision, da der Bezug zum 3D-Design jederzeit auf dem Kabinen-Display verfügbar ist. Dadurch wird der Zeit- und Arbeitsaufwand für den Parkbau erheblich reduziert. 

 

Präzision als Schlüssel zum Erfolg 

 
Peter Prantl betont die Bedeutung von Genauigkeit beim Snowpark-Bau, insbesondere für hochkarätige Wettbewerbe: 
„Jeder Sprung ist berechnet“, erklärt er. „Die Absprung- und Landebereiche müssen exakt nach Spezifikation gebaut werden, um sowohl die Sicherheit der Athleten als auch optimale Leistungsbedingungen zu gewährleisten.“ Diese Berechnungen – unter Berücksichtigung von Geschwindigkeit, Flugbahnen, Landestößen und Airtime – müssen präzise auf die Pisten übertragen werden, um das bestmögliche Erlebnis für Athleten und Zuschauer zu schaffen. 

Er hebt außerdem die Benutzerfreundlichkeit des Systems hervor: Die meisten Fahrer benötigen nur einen Tag Schulung. Für Peter ist die Leica iCON alpine-Lösung ein praktisches und wirkungsvolles Werkzeug für jedes Skigebiet, das die Qualität und Effizienz seines Schneemanagements verbessern möchte. 

 

Ein Modell für die Zukunft des Snowpark-Baus 

 
Kobi empfiehlt die Lösung für Skigebiete jeder Größe: 
„Sie ist nicht nur für Großveranstaltungen geeignet“, sagt er. „Jedes Skigebiet kann von besserer Planung, effizienterem Ressourceneinsatz – bei Schnee, Maschinen, Personal und Energie – sowie höherer Sicherheit profitieren.“ 

Während die FIS-Weltmeisterschaften stattfinden, zeigt die Arbeit des Teams, wie Technologie sowohl die kreative als auch die technische Seite des Snowpark-Baus unterstützen kann – und so gleichbleibend hochwertige Ergebnisse für Athleten und Organisatoren liefert. Mit digitalen Lösungen wie dem Leica iCON alpine 3D-Maschinensteuerungssystem verspricht die Zukunft des Snowpark-Baus nichts weniger als perfekte Präzision – und unvergessliche Erlebnisse für Wintersportfans auf der ganzen Welt. 

 

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Leica iCON alpine snow management solution

The new Leica iCON alpine snow management solution is a complete solution that delivers real-time data on the in-cabin display showing exact snow depths under the blade.

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Leica iCON alpine

GNSS-Schneetiefenmessung und -visualisierung in Echtzeit
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