Melbournes Zugverkehr überwachen

Fallstudie

Städtische Infrastruktur entsteht nicht über Nacht. Zwischen Planung, Konzeption und Bau finden zugleich auch andere wichtige Tätigkeiten – wie die Überwachung – statt.

Das Bahnnetz in Melbourne, Australien, wird umfassend modernisiert. Mehrere laufende Projekte sollen helfen, das Problem der Verkehrsüberlastung anzugehen. Um die Mobilität in Melbourne zu verbessern, lässt die Regierung des australischen Bundesstaates Victoria gefährliche und Staus verursachende Bahnübergänge entfernen (Level Crossings Removal Project), was die Sicherheit von Fahrern und Fußgängern erheblich verbessern wird. Das große Projekt wird es ermöglichen, die Taktfrequenz der Züge für Tausende von Pendlern, die jeden Tag in die Stadt fahren, zu erhöhen.

Darüber hinaus werden mit dem Metro Tunnel-Projekt neue unterirdische Stationen gebaut und neue Hochkapazitäts-Züge der nächsten Generation erhöhen die Anzahl der Züge, die über das Schnellbahnnetz in Melbourne insgesamt verfügbar sind. Dies bedeutet zudem, dass über viele Kilometer ein modernes Hochkapazitätssignalsystem installiert wird, das Zügen ermöglicht, mit weniger Abstand zueinander und häufiger sicher zu fahren.

Um für dieses geschäftige Puzzlestück der Bahninfrastruktur Melbournes Vorbereitungen zu treffen, wandte sich der Kunde zur Durchführung der Gleisüberwachung an Heading and Associates, einer professionellen Vermessungs- und Projektmanagementfirma, die in der Vermessung, Bauleitung, Grundstücks- und Umgebungsvermessung sowie in Entwurfsanwendungen spezialisiert ist.


Echtzeit-Überwachung mit Sicherheit im Blick



Das Team von Heading and Associates wurde im Rahmen des Level Crossings Removal Projects damit beauftragt, mehr als 300 m Gleisstrecke über zwei Baustellen hinweg zu überwachen. Das Team installierte hierfür ein automatisiertes Überwachungssystem, das sämtliche Gleisbewegungen rund um die Uhr erfasste. Das System bestand aus den Totalstationen Leica Nova MS60 und Leica Nova TS60 sowie aus 178 Überwachungsprismen von Leica Geosystems, die an den Schienen angebracht waren, um die Strecke Tag und Nacht in Abständen von 30 Minuten zu überwachen.

In manchen Fällen kann es sein, dass die herkömmliche manuelle Überwachung nicht praktikabel ist. Dies war auch der Fall bei dem Projekt, den das Team von Heading and Associates in Angriff nahm. Das Projekt erforderte im Laufe des Tages viele Beobachtungen. Der Einsatz eines automatisierten Überwachungssystems machte Sinn, da es die kostengünstigere Methode für den Kunden darstellte.

Die Überwachungslösung Leica GeoMoS wurde dazu eingesetzt, Bewegungen rund um die Uhr zu überwachen. Sie lieferte die Daten, die zur Analyse der Bahngleise sowie zur Bestimmung von Änderungen in der Geometrie erforderlich waren, und versandte Benachrichtigungen in Echtzeit.

„Die Automatisierung der Überwachung ist zudem eine sicherere Lösung als die Überwachung Tag und Nacht manuell durchzuführen, da Personal den Schienenkorridor nicht betreten muss“, so Michael Payne, Spezialist für Überwachung und Laserscanning bei Heading and Associates. „Dies macht es für unseren Kunden über die Dauer des Projekts zu der kostengünstigeren Lösung, da weder Sicherheitsgenehmigungen eingeholt werden müssen noch zusätzliche Ressourcen wie Sicherheitskoordinatoren erforderlich sind.“

Die ausschlaggebenden Kriterien, die bei der Auswahl der Instrumente für die MS60 und TS60 sprachen, sind deren Genauigkeit, Robustheit und langen Wartungsabstände, selbst wenn mit ihnen Messungen zu Hunderten von Prismen in engen Korridoren durchgeführt werden. Dies macht die MS60 und T260 zu den bevorzugten Überwachungs-Totalstationen des Teams von Heading and Associates.



Strom und Kommunikation waren ebenfalls einige der Faktoren, die bei der Planung für das Projekt berücksichtigt werden mussten. Konkret bedeutete dies, dass das Team für den Betrieb der Instrumente Solaranlagen installieren musste, da am Projektstandort keine 240-V-Stromversorgung vorhanden war. Wenn das Team technische Unterstützung benötigte, wusste es, dass es sich auf C.R. Kennedy, den Vertriebspartner von Leica Geosystems in Australien, verlassen konnte.

Die Erfahrung von C.R. Kennedy mit Solaranlagen und Datenübertragungslösungen speziell im Zusammenhang mit Überwachungsanwendungen war entscheidend. Die Nutzung des 4G-Netzes über den Leica ComGate10 vereinfachte einen sonst komplizierten Kommunikationsprozess.


Autonome Datenlieferung



Um dem Kunden genaue Daten pünktlich liefern zu können, nutzte das Team eine Kombination aus GeoMoS Monitor und GeoMoS Now!. Das Team richtete mit GeoMoS Monitor drei Grenzwerte ein. Sollte einer von ihnen überschritten werden, konnten das Team sowie weitere festgelegte Empfänger eine SMS und E-Mail in Echtzeit unmittelbar nach der Überschreitung erhalten. GeoMoS Now! wurde zur Analyse und Visualisierung der Daten mithilfe von Diagrammen, in denen Grenzwerte als Hintergrundfarbe dargestellt wurden, verwendet.

Das Team von Heading and Associates nutzte die Automatisierung, selbst im Zusammenhang mit der Darstellung der Daten in einem grafischen Format. Es erstellte in GeoMoS Now! eine Berichtvorlage und legte fest, dass täglich ein Bericht generiert und per E-Mail zugesandt wird.

„Was uns an der Lösung wirklich gefällt, ist, dass wir die Berichterstellung automatisieren können. Die visuelle und grafische Darstellung erleichtert es unseren Endbenutzern, die Bewegung jedes einzelnen Punktes im Verhältnis zu den jeweiligen Alarmstufen im Diagramm zu sehen und zu interpretieren. Zudem ist es möglich, jeden Morgen automatisch per E-Mail einen Bericht sowie einen wöchentlichen Bericht mit Daten zu erhalten,“ so Payne.

Ich habe seit 2012 mit der automatisierten Überwachung an vielen Projekten gearbeitet. Sie hat sich in dieser Zeit enorm weiterentwickelt. Die gesamte Berichterstattung kann an Kunden weitergegeben werden – sie ist unser wichtigster Liefergegenstand. Leica GeoMoS ist benutzerfreundlich. Wir können sämtliche benötigte Parameter mühelos eingeben. Die Integration von GeoMoS Monitor in GeoMoS Now! vereinfacht es, Informationen zu sammeln und unseren Kunden präzise zu präsentieren,“ fügte Payne hinzu.


Worte der Weisheit



Wir fragten Michael Payne, ob er einige praktische Ratschläge für seine Kollegen in der Branche hätte, die die automatisierte Überwachung in Betracht ziehen.

Payne verriet uns seine zwei wichtigsten Tipps:

  1. Immer die Platzierung der Instrumente berücksichtigen. Die Winkel zwischen Überwachungspunkten kann einen großen Unterschied machen, wie effektiv ein System arbeitet, in diesem Fall die Platzierung der Prismen. Das Team stellte bei diesem Projekt sicher, dass das Instrument oberhalb und weit entfernt von dem Ziel-Standort aufgestellt war.

  2. Gute Ausgangsdaten sind wichtig. Das Team empfiehlt, bereits vor Projektbeginn über einen Datensatz von zwei oder drei Wochen zu verfügen, sodass Trends bewertet und nicht relevante Bewegungen ausgeschlossen werden können. Bei vielem, was bei der Überwachung mit Daten getan wird, handelt es sich um Trendanalysen. Zugang zu Ausgangsdaten zu haben, ist daher immer hilfreich, wenn die Projektvorgaben dies erlauben.

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Hier finden Sie Ihren Ansprechpartner für Vertrieb, Support und technischen Service.
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